der Salon des Anwesens

Ein wenig enttäuscht war ich schon, als er diesen Kuss nun mit seinen Worten unterbrechen und stören musste, aber er hatte recht. Wir sollten uns vielleicht wirklich einen privateren Ort suchen, wo wir diese Dinge 'besprechen' würden. Ein Blick in seine Augen reichte, um zu wissen, was er wohl im Sinn hatte. Ja, seine Augen wirkten hungrig, beinahe schon richtig gierig. Und ich wusste nicht, ob ich schon bereit dafür war, doch konnte ich es ihm nicht abschlagen, mit ihm zu kommen. "Das ist eine gute Idee." hauchte ich nach einer kurzen Weile zurück und wartete darauf, dass er mich mit sich nahm. Schließlich kannte ich mich hier noch nicht so gut aus und wusste nicht genau hinter welcher Tür sich sein Zimmer befand.

tbc: Klaus' Zimmer

Endlich schien sie bereit und ich nahm sie bei der Hand . Ohne auch nur noch einmal zu Elija zurück zu blicken zog ich sie hinter mir her aus dem Zimmer. Ich führte sie hoch in mein Zimmer , das groß und Luxuriös eingerichtet war , ganz so wie man es bei mir erwarten würde.



tbc: Klaus Zimmer

cf: Klaus Zimmer


Immer noch mit meinem Handy in der Hand lief in im Salon ein und nahm in die andere , freie Hand die Karaffe mit dem Brandy. Ich goß mir ein Glas voll und trank es in einem Zug leer. Sie machte es mir wirklich nicht leicht , diese kleine blonde Schönheit. Ich schrieb ihr sofort zurück.

Allein wenn ich den Namen Damon hörte und auch den der kleinen Hexe , wurde es rot vor meinen Augen. Ich hatte nicht vergessen , wie Damon es mit der Hilfe von Elena geschafft hatte sich aus meiner Manipulation zu befreien und DAS nahm ich ihm wirklich krumm. Mein Plan war perfekt gewesen und dieser miese Vampir ruinierte wieder mal alles. Ich schreib ihr erneut eine Nachricht und wartete auf eine Antwort.

Sie war einfach noch zu jung , beinahe ein Kind . Sie konnte mich und meine Ängste und Lebensweise nicht verstehen. Wie denn auch ? Ich glaube da ich der älteste Vampir / Wolf auf Erden war , könnten mich nur meine Geschwister verstehen und selbst die taten es nicht . Ich fühlte mich plötzlich niedergeschlagen und vollkommen allein. Ich schickte noch eine Nachricht ab und stellte mich dann an ein Fenster und blickte hinaus. Würde sich irgendwann mal etwas daran ändern ?

Nach der nächsten SMS nahm ich mir meine Jacke und verließ das Anwesen in Richtung des Gilbert Hauses. Caroline wird nicht begeistert sein , wenn ich mich einmische . Aber das war mir egal, denn ich wollte ihr und auch die Gesichter der anderen sehen , wenn sie es erfuhren.



tbc: vor dem Gilbert Haus

cf: vor dem Gilbert Haus




Sie kam ohne weitere Widersprüche mit mir und reichte mir ihre Hand. Ich war ohne meinen Wagen gekommen , also mussten wir zu Fuß zurück , doch in Vampirgeschwindigkeit war das alles kein Problem.
Nur wenige Minuten später standen wir schon wieder vor dem Kamin in meinem Salon und ich hielt noch immer ihre Hand fest in meiner.

C: Vor dem Haus der Gilberts

Mittels Vampirgeschwindigkeit machten wir uns auf den Weg zurück zu dem Ort, den ich von nun an mein Zuhause nennen konnte. Wir standen vor dem Kamin und ich seufzte leise. Irgendwie war meine Laune auf einmal am absoluten Tiefpunkt angekommen. Dass Klaus meine Hand hielt, war das Einzige, was mir gerade gut tat. Es gab mir das Gefühl, das er für mich da war. "Ich weiß nicht mal, weshalb ich ihnen immer wieder helfen will und mein Leben dafür riskiere. Sie haben mir einfach so die Tür vor der Nase zugeknallt und ich wollte dennoch dass diese irre Vampirin Damon nicht erwischte und sie alle in Ruhe ließ. Ich scheine ihnen doch vollkommen egal zu sein und trotzdem würde ich sowas, wie heute wohl dauernd wieder machen." murmelte ich dann mit äußerst leiser Stimme vor mich hin. Ich wollte das gar nicht aussprechen, für ihn war es schließlich auch nicht immer leicht, wenn ich ständig davon anfing, wie viel mir meine Freunde und mein altes Leben noch bedeuteten. Aber andererseits hoffte ich, dass er mich auch verstehen konnte und dass er mir zuhören würde.

Ich drehte mich zu ihr und nahm auch noch ihre andere Hand.
"Das bist halt DU Caroline und ich glaube nicht das du dich in der nächsten Zeit ändern wirst. Deine Freunde sind dir wichtig , das waren sie schon immer und ich bin mir sicher , dass sie sich wieder einkriegen werden. DU bist ihnen auch wichtig , ich weiß das und darum überdenken sie ihre Entscheidung und werden dich weiterhin so akzeptieren wie du bist." sagte ich voller Überzeugung.

Ich war unendlich froh darüber, dass er mich jetzt nicht einfach stehen ließ, weil ich ihn gerade volljammerte. Ich wollte nicht jammern, ich wollte die Starke spielen, doch gerade schien mir das nicht so zu gelingen, wie ich das wollte. Unbemerkt kullerte eine Träne meine Wange hinunter. "Glaubst du wirklich?" fragte ich und sah ihm dabei in die Augen und drückte seine Hände ganz fest. Er baute mich zumindest ein kleines bisschen auf, wofür ich ihm sehr, sehr dankbar war. Aber dennoch musste ich mir leider eingestehen, dass zwischen mir und meinen Freunden wohl in nächster Zeit gar nichts mehr in Ordnung sein würde. So schnell würden sie mir wohl nicht dafür verzeihen, dass ich mich auf Klaus eingelassen hatte und das konnte ich auch nicht von ihnen verlangen.

"Caroline , unterstellst du mir das ich lüge ?" fragte ich sie gespielt steng.
Ich drohte ihr spielerisch mit dem Zeigefinger.
"Ich bin davon überzeugt und warte nur ab , alles wird so eintreffen wie ich es dir gerade gesagt habe. " versicherte ich ihr.
Als ich die Träne auf ihrer Wange entdeckte , wischte ich diese mit meinem Daumen vorsichtig ab.

"Ich? Nein, nein, so etwas würde ich doch niemals wagen. Was denkst du denn von mir?" erwiderte ich auf seine Frage und musste mir ein Lächeln verkneifen. Mir war gerade nicht so danach zu lächeln, aber heulen wollte ich jetzt auch nicht. Vor allem nicht vor ihm. Aber eine Träne war wohl bereits aus meinen Augen getreten, welche er mir aber wegwischte, bevor ich mich von ihm wegdrehte, sodass er mir nicht mehr ins Gesicht sehen konnte. "Tut mir leid, du musst mich für eine erbärmliche, dumme Heulsuse halten." murmelte ich vor mich hin. Ich wollte wirklich daran glauben, dass er Recht behalten würde, aber irgendwie war ich dazu im Augenblick nicht fähig.

"Ich würde dich niemals für eine dumme Heulsuse halten. Deine Emotionen gehen manchmal mit dir durch , aber das gehört einfach zu deinem Wesen und es ist ein Teil von dir. Ich liebe dich so wie du bist und das kannst du mir glauben." sie wollte nicht das ich sie so sehe und das akzeptierte ich .
"Ich sage dem Koch bescheid das er etwas herrichten soll." murmelte ich und ging zur Tür um einem Bediensteten zu sagen , man solle den Koch zu mir schicken.

Das alles war mir wirklich mehr als nur peinlich. Obwohl, Klaus hatte recht. Das war nun mal ich, es war ein Teil von mir und es war gut, wenn man Gefühle zeigte und sie nicht versteckte. Genau das sollte nämlich ein Zeichen von Stärke sein und nicht als Schwäche abgestempelt werden. "Stimmt. Ich bin Caroline Forbes, Miss Mystic Falls und ich bin, wie ich bin und das ist auch gut so." erwiderte ich blitzschnell und versuchte mich dabei selbst von meinen Worten zu überzeugen. Wenigstens akzeptierte mich Klaus so, wie ich war. Mehr noch, er hatte sogar klar und deutlich gesagt, dass er mich eben genau so liebte. Und mittlerweile konnte ich ihm das auch glauben, ohne dabei ständig irgendwelche Zweifel zu haben, er hatte mir schließlich oft genug gezeigt, dass ich ihm wichtig war. Und jetzt würde er den Koch rufen und mit den Menüs, die dieser uns zusammenzaubern würde, würde ich mich bestimmt auch ablenken können. Ich setzte mich hin und versuchte an nichts Negatives mehr zu denken.

Ich wies den Koch an das beste zu zaubern was er nur zusammenbrauen konnte. So viele Gänge wie er nur schaffte , ich wollte unbedingt schlemmen wie ein König.
Man machte sich sofort an die Arbeit und ich kehrte zu Caroline zurück.
"Das könnte jetzt etwas dauern , wollen wir uns in der Zwischenzeit einen Film anschauen , oder willst du etwas anderes machen ?" fragte ich sie.

"Und? Schon fertig damit, den anderen deine Befehle zu erteilen?" wollte ich wissen, als er wieder zurückkam. Anscheinend würde dieser Koch sich wirklich mehr als nur ins Zeug legen und das war auch gut so. Ich war schon beinahe am Verhungern. "Einen Film? Niklaus Mikaelson schaut sich Filme an? Welche denn zum Beispiel?" fragte ich neugierig und hob eine Augenbraue hoch. Bestimmt war er für so einen romantischen Kitsch von einem Film nicht zu haben. Da tippte ich eher auf irgendwelche Horrorfilme, in denen er locker die Hauptrolle übernehmen hätte können. "Aber egal, such dir einfach einen aus. Ich lasse mich überraschen." sagte ich mit einem Lächeln zu ihm.

Ich sah sie ebenso überrascht an , wie sie mich.
"Zu deiner ersten Frage : Ja , ich bin für den Moment fertig Befehle zu erteilen, denn dir einen zu erteilen wäre sinnlos, oder ? " fragte ich , "Zweitens , ja Filme ich habe da eine kleine Sammlung für Regentage zusammen gestellt , oder wenn ich mal nicht gerade einen Massenmord ausführe , oder an dem Plan feile die Weltherrschaft an mich zu reißen. So etwas lenkt mich ab , weißt du." erklärte ich schmunzelnd und stand wieder auf um zu einem Schrank rechts an der Wand zu gehen. Als ich diesen öffnete, kam eine beachtliche DVD Sammlung zu tage. "Ich habe eigentlich von allem etwas , einige davon gehören auch Rebekah , sie liebt romantischen Kitsch du Gute." ich warf Caroline über die Schulter einen Blick zu.

"Ganz genau, du hast es geschnallt. Befehle bringen bei mir nichts." Das wäre ja noch schöner, wenn ich mir von ihm irgendetwas vorschreiben lassen würde. Ich war keiner seiner Sklaven, die er herumkommandieren konnte, wie es ihm gerade passte. Bei seiner nächsten Aussage konnte ich nur die Augen verdrehen. "Jaja, schon klar, aber dennoch gibt es bessere Möglichkeiten, um sich abzulenken." erwiderte ich und folgte ihm mit meinen Augen, als er wieder aufstand. "Für romantischen Kitsch bin ich immer zu haben. Aber dir gefällt ja sowas bestimmt nicht, habe ich recht?" fragte ich, während ich weiterhin ganz ruhig sitzen blieb und zu ihm rüber sah.

Die Wahrheit würde sie mir eh nicht abkaufen , dafür aber eine Lüge. Also entscheid ich mich für die Lüge und sagte. " Romantik ist etwas für Träumer, für Mädchen und Frauen , die es lieben sich wie Prinzessinen zu verkleiden und auf ihren Prinzen zu warten , der sie hoch zu Roß aus ihrem Elend befreit. Ich bin schon etwas zu alt um zu Träumen meine liebe Caroline. Aber wenn du möchtest dann schauen wir uns einen von Rebekahs Filmen an und du erzählst mir von DEINEN Träumen." schlug ich vor.

Es war ja schon von vorneherein klar gewesen, was er davon halten würde, daher überraschte mich seine Antwort auch nicht sonderlich. Verwundert wäre ich eher gewesen, wenn er etwas anderes behauptet hätte. "Schön, dann bin ich eben eine Träumerin, ein Mädchen, das sich den perfekten Prinzen wünscht." Aber stand dieser nicht bereits mit mir in einem Raum? Naja, wie auch immer. Die Realität war nun mal ganz anders, als sie in irgendwelchen Märchen beschrieben wurde. Gerade als ich weitersprechen wollte, gab mein Handy einen Ton von sich. Wer versuchte denn ausgerechnet jetzt, mich zu erreichen? Ich ignorierte es fürs Erste. "Meine Träume? Darüber willst du reden?" fragte ich und hob eine Augenbraue. "Wie wäre es, wenn wir uns zuerst den Film ansehen und alles weitere später in Ruhe beim Essen besprechen?" Ich wartete gar nicht erst auf seine Zustimmung, sondern redete einfach munter weiter. "Also, such dir irgendeinen Film aus, egal ob Kitsch oder Horror und dann setz dich zu mir."

"O.K wenn das dein Wunsch ist Caroline." sagte ich schlicht und zog einfach einen Film heraus , ohne zu prüfen um welchen es sich handelte. Diesen schob ich in den Rekorder und setze mich wieder neben sie. Mit der Fernbedienung schaltete ich beide Geräte ein und dann begann der Film. Ich verdrehte die Augen als ich sah, das ich "Titanic" erwischt hatte.

Zufrieden lächelte ich ihm zu, als er genau das machte, was ich wollte. Reden konnten wir auch noch später. Nachdem er sich neben mir niedergelassen hatte, startete auch schon der Film. Jetzt war ich aber mal gespannt, welcher es sein würde. Horror pur, oder doch etwas Romantisches, das ich mir immer wieder ansehen könnte? Es stellte sich heraus, dass es ein Film war, den ich liebte - Titanic. "Gute Wahl." flüsterte ich ihm ins Ohr.

Das sie den Film mögen würde , hatte ich mir schon gedacht und darauf kam es ja auch an. Als sie mir dann auch noch ein Lob für diese Wahl aussprach lächelte ich sie froh an.
"Danke ." gab ich leise zurück. Zusammen sahen wir uns diesen traurigen Schinken an und ich beobachtete sie ab und an wie sie an den besonders romantischen Szenen reagierte.

Für mich war der Film einfach nur perfekt. Nur wie sah es bei ihm aus? So etwas gehörte sicher nicht zu seinem Lieblingsprogramm. Aber egal, er würde es schon überleben, wenn er sich das jetzt mit mir anschauen würde. Ich warf noch einen kurzen Blick auf ihn, bevor ich mich gänzlich auf den Film konzentrierte. Jack und Rose waren für mich irgendwie das perfekte Paar, auch wenn ihre Liebesgeschichte ein tragisches Ende nahm und sie nicht für immer und ewig glücklich zusammen sein konnten . Dennoch liebte ich die romantischen Szenen zwischen ihnen genau so sehr, wie die, die tragisch waren. "Sind die beiden nicht das ideale Traumpaar?" murmelte ich vor mich hin und bemerkte dabei gar nicht, dass ich es laut ausgesprochen hatte. Meine Augen richteten sich weiterhin auf den Fernseher, während ich ein wenig näher zu Klaus rutschte.

"Ideal, perfekt , das sind alles nur Worte Caroline. Wer sagt denn das etwas perfekt ist, wer setzt die Maßstäbe für derlei Dinge ?" fragte ich , doch erwartete ich keine Antwort. Ich fand das dieses Mädchen ihr Leben und ihre Zukunft am Schluß des Filmes wegwarf in dem sie ihre Identität verheimlichte. Aber das war ja der Kern der Romantik des Filmes.