das Esszimmer

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cf: der Salon



Warum Caroline meine Hand nicht ergriff war mir schleierhaft und ich sah ihr etwas pikiert nach. Doch sagte ich nichts , sondern folgte ihr ins Esszimmer. Dort zog ich ihren Stuhl hervor um ihr beim hinsetzen behilflich zu sein. Ich war gespannt , ob sie dies Hilfe annahm oder sich auch wieder quer stellte. Ein Bediensteter stand in der Nähe und Bescheid zu geben , wenn das Essen aufgetragen werden konnte.

Cf: Salon

Kein einziges Mal drehte ich mich zu Klaus um. Stattdessen marschierte ich weiter Richtung Esszimmer. So langsam schien ich mich hier in diesem großen Anwesen immer besser zurecht zu finden. Wenn ich nun das erste Mal hier wäre, dann hätte ich mich bestimmt hoffnungslos verlaufen. Als wir ankamen, zog er mir auch schon den Stuhl hervor. Ich verdrehte kurz die Augen und ignorierte ihn. Ich ließ mich einfach auf einen anderen Stuhl nieder, den ich mir selbst zurecht rückte. Nachdem ich Platz genommen hatte, sah ich mich ein wenig um. Irgendwie kam es mir hier beinahe so vor, wie in einem riesengroßen Palast. Aber dass Klaus wie ein König leben und herrschen wollte, wunderte mich schon längst nicht mehr.

Ich setzte mich dann halt selbst auf diesen Platz und sah sie mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck an. "Was sagst du zu meinem renovierten Heim ?" fragte ich sie , um ein unverfängliches Gespräch zu führen.

Meine Augen waren immer noch damit beschäftigt sich im Raum um zu sehen. Erst als ich Klaus' Worte hörte, richtete ich meinen Blick wieder komplett auf ihn. "Es ist ganz okay." erwiderte ich nur. Ich fand es sogar richtig schön, aber das sprach ich nicht aus. "Aber sind diese ganzen Diener, oder was auch immer sie für dich sind, wirklich nötig?" Was für eine bescheuerte Frage war das denn? Natürlich waren sie für ihn notwendig und daran würde sich wohl auch nichts ändern. Aber dennoch störte es mich irgendwie.

"Ich kann sie auch in den Keller sperren , wenn du das besser finden würdest ." sagte ich und war nun echt gespannt auf ihre Antwort. Ich hatte mich an diese Männer und Frauen gewöhnt , die mir immer zu Verfügung standen.

"Sehr witzig." meinte ich und rollte mit den Augen. "Wie wäre es, wenn du sie einfach gehen lassen würdest? Die haben bestimmt besseres zu tun, als uns zu bedienen und deinen Befehlen zu folgen." fügte ich noch hinzu, obwohl ich wusste, dass er das hundertprozentig nicht machen würde. Und wenn ich ehrlich war, wollte ich auch nicht mehr länger darauf rumreiten, weshalb ich sofort vom Thema abwich. "Nach dem Essen muss ich unbedingt noch meine Koffer auspacken." sagte ich lächelnd zu ihm und freute mich jetzt schon darauf das nachher zu machen. Eigentlich wäre das ja schon längst erledigt gewesen, wenn die Sache mit dieser irren Vampirin und meinen Freunden nicht dazwischen gekommen wäre.

Ich war froh das sie nicht weiter über meine Hybriden reden wollte , sondern ein erfreulicheres Thema anschnitt.
"Soll ich dir dabei behilflich sein , oder wenn du nicht möchtest eines der Mädchen ? "bot ich ihr an. Sie sollte wissen , das sie hier immer jemanden an ihrer Seite hätte , wenn sie es wünschte. Doch so wie ich sie einschätzte würde sie lieber alles selbst erledigen.

Endlich war das Thema 'Hybridensklaven' vom Tisch. Da sprach ich tausendmal lieber über meinen Einzug in sein Anwesen. Ich war froh, dass ich diesen Schritt gegangen war und nun hier wohnen durfte trotz aller Zweifel, die ich manchmal hatte. "Ich brauche keine Hilfe. Das schaffe ich auch alleine. Es wird zwar eine lange Nacht werden, aber das nehme ich gerne in Kauf, wenn ich nachher das perfekte Zimmer habe." meinte ich lächelnd und malte mir in Gedanken schon mal aus, wie mein Zimmer aussehen sollte. "Und falls ich etwas benötige, werde ich mich schon melden, dann kannst du es mir ja besorgen." Ich ging einfach mal davon aus, dass er das bestimmt machen würde.

Ich legte meine Stirn in leichte Falten , als sie mich mit einem meiner Sklaven zu verwechseln schien . Aber dann nickte ich . "Gut abgemacht , sag mir einfach wenn dir etwas fehlt und ich werde mich darum kümmern ." gab ich nach.
Ich war mir sicher , oder besser ich setzte all meine Hoffnungen darin , dass Caroline sich an die Hybriden gewöhnen würde und irgendwann verstand was sie für mich bedeuteten und warum ich sie erschaffen hatte.

Das ging ja einfacher, als gedacht. Er redete gar nicht lange drum herum und war damit einverstanden, mir das zu besorgen, was ich eventuell noch benötigen könnte. Dafür schenkte ich ihm ein bezauberndes, strahlendes Lächeln. "Schön zu wissen, dass du meine Befehle entgegen nimmst. Das werde ich mir für die Zukunft merken." murmelte ich ihm zu. Schon verwunderlich, dass er sich mal etwas sagen ließ und das einfach so hinnahm. Aber mir war es nur recht, dass ich ihn, ohne lange zu betteln um den Finger wickeln konnte.

Warum machten mir ihre Worte nichts aus ?
Wenn jemand anderes so mit mir gesprochen hätte , dann hätte dieser schon eine Sekunde später kein Herz mehr in der Brust gehabt.
Ich ließ mir schon seit Jahrhunderten keine Befehle mehr erteilen , doch bei ihr schien es mir nichts aus zu machen und DAS war für mich eine völlig neue Erfahrung.
"Aber es gibt Grenzen Caroline ." sagte ich leise, doch außer das ich sie NIEMALS wieder gehen lassen würde , wusste ich nicht welche Grenzen dies wären.

"Grenzen? Aber doch wohl nicht für mich, oder?" fragte ich ebenso leise und klimperte ein wenig mit den Wimpern, bevor ich wieder ein strahlendes Lächeln aufsetzte. Noch einige Sekunden ließ ich meinen Blick auf Klaus ruhen, bevor ich mein Handy zur Hand nahm. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass ich vorhin eine SMS bekommen hatte. Die hatte ich beinahe vergessen. Ich las mir die Nachricht durch und hob eine Augenbraue hoch. Elena machte sich Sorgen? Eigentlich war ich der Meinung gewesen, dass ich ihr vollkommen egal wäre. Hatte unsere Freundschaft vielleicht doch noch eine Chance? Weiterhin starrte ich auf mein Handy und überlegte, ob ich zurückschreiben sollte. Ich musste mich melden. Was wäre ich für eine Freundin, wenn ich Elena einfach in dem Glauben lassen würde, dass mir etwas passiert wäre? Doch noch hielt ich mich zurück und fragte mich, weshalb ich eigentlich so lange zögerte.

Natürlich beobachtete ich jede ihrer Bewegungen und sah das sie lange auf ihr Handy schaute. "Schlechte Neuigkeiten ?" fragte ich neugierig. Was war passiert ? Am liebsten hätte ich diese Nachricht selbst gelesen, doch wollte ich nicht schon wieder einen Streit riskieren.

So, nun hatte ich lange genug gezögert. Ich konnte nicht mehr länger warten. Elena musste wissen, dass es mir gut ging. Klaus' Worte nahm ich kaum mehr war. Stattdessen tippte ich nun eine kurze Nachricht ein und schickte diese ab. Dann wandte ich meinen Blick wieder Klaus zu, dem ich ein nervöses Lächeln schenkte. "Das war nur Tyler." sprudelte es auf einmal aus mir heraus, ohne dass ich darüber nachgedacht hatte. Verdammt! Wieso waren diese Worte nur aus meinem Mund gekommen? Dass es eine Lüge war, war mir nur recht. Aber dennoch hatte ich keine Ahnung, weshalb ich ausgerechnet auf Tyler gekommen war.

Ihre Antwort traf mich härter als ich erwartet hatte.
"Tyler , so so . Was will dieser kleine Fehlschlag von dir ?" ich konnte noch immer nicht begreifen , warum er sich gegen mich stellen wollte, Also ich hatte ihm ein einmaliges Geschenk gemacht und er verschwindet einfach und meldet sich nicht mehr.

"Rede nicht so über ihn!" fuhr ich ihn an. Zwischen Tyler und mir lief es zwar alles andere als gut, vor allem deswegen, weil ich mich auf Klaus eingelassen hatte, aber dennoch lag mir nach wie vor sehr viel an ihm. Und das würde sich wohl niemals ändern. "Ist das wichtig? Er wollte nur wissen, wie es mir geht und dass er mich vermisst und dergleichen." log ich weiter.

"Dann soll er doch herkommen , er könnte dich in deine neuen Haus besuchen und gleich erfahren wie es nun zwischen dir und mir steht ." schlug ich vor. Ich bereute es diesen kleinen Lockwood dieses Geschenk gemacht zu haben , aber damals hatte ich keine andere Wahl.

"Wie bitte?" Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Ich würde Tyler niemals hierher bestellen. Ich wollte ein Zusammentreffen zwischen ihm und Klaus unbedingt vermeiden. "Ich bin ehrlich, ich vermisse ihn ja irgendwie auch, aber ich denke nicht, dass er vorbei kommen wird. Er ist nicht sonderlich gut auf dich zu sprechen. Also vergessen wir das mal lieber wieder." Es war mir egal, dass ich gerade zu Klaus gesagt hatte, dass ich Tyler vermisste. Das war ja nur die Wahrheit. Erneut erhielt ich eine SMS. Ich starrte wieder auf mein Handy. Elena wollte sich mit mir treffen. Na toll. Wie sollte ich Klaus das nur erklären? Oder sollte ich mich einfach erneut aus dem Staub machen? Aber das war letztes Mal schon schief gegangen. Ich schrieb Elena zurück und dachte darüber nach, wie ich das jetzt anstellen sollte.

An ihrer Mine konnte ich erkennen , dass sie etwas vor hatte.
"Sag mir was los ist , ich weiß das du etwas im Schilde führst." meine Worte ließen keinen Widerspruch zu. Mit meinem Blick nagelte ich sie auf ihrem Stuhl fest.

Wieso musste er nur immer alles bis ins kleinste Detail wissen? Das regte mich wirklich auf. "Verdammt nochmal! Ich will mich einfach nur mit meinen Freunden treffen und das werde ich auch, ganz egal, ob dir das nun gefällt, oder nicht. Du wirst mich nicht davon abhalten können!" So, nun war es raus und ich konnte es nicht mehr zurücknehmen.

Ich erhob mich und war meine Serviette die ich gerade in meinen Händen hielt auf den Tisch. "Gut , Fein dann triff dich mit ihnen. " sagte ich in einem Tonfall aus dem man keinerlei Emotionen heraus hören konnte. War ich nun sauer , richtig wütend oder auch gelangweilt , man konnte es nicht wissen. Dann drehte ich mich um und stolzierte zu einem Sideboard um mir aus den dort arrangierten Getränken etwas einzuschenken.

Ich hätte ehrlich gesagt eine ganz andere Antwort erwartet. Überrascht hob ich deshalb eine Augenbraue hoch. Aber mir war es nur recht, wenn er kein allzu großes Theater daraus machte. Wie es jedoch in seinem Inneren aussah, wusste ich augenblicklich nicht. War er wütend? Naja, eigentlich konnte es mir ja gerade auch egal sein. Ich hatte jetzt anderes zu tun, als mich mit seinen Launen rumzuschlagen. Zwar würde das Essen nun für mich auch ausfallen, aber meine Freunde waren mir wichtiger, als so ein kleines Essen von einem Spitzenkoch. Ich beobachtete den Hybriden noch einige Sekunden lang, bevor ich auch schon aufstand und in der nächsten Sekunde verschwunden war. Jegliche Abschiedsworte sparte ich mir dabei.

Tbc: Mystic Grill // Sitzecke

Als ich mich wieder umdrehte war sie auch schon verschwunden.
Ich war sehr enttäuscht und wütend auf sie , aber was sollte ich schon machen ?
Ich schien ihr nicht wirklich wichtig zu sein , das musste ich leider immer wieder
bemerken. Mit einem traurigen Seufzer setzte ich mich allein an den großen Tisch und als das Essen kam , nahm ich es allein ein.

Der Koch hatte wirklich gezaubert und ich fand es einfach unglaublich Schade , dass Caroline nicht hier war um es auch zu genießen. Sie zog die Gesellschaft ihrer Freunde der meinen vor und fühlte wieder wie die Wut aufloderte.