das Zimmer von Klaus

Klaus hörte sich jetzt gerade eher wie ein betrogener Mann an , als wie der knallharte Hybride der er war. Beinahe tat er mir schon leid. Caroline schob mich wieder etwas in den Hintergrund und ich wartete einfach ab , was als nächstes passieren würde.

"Was willst du denn sonst machen? Mich hier einsperren und so lange festhalten, bis du mich wieder so weit hast, wie du es willst?" Klaus klang beinahe schon richtig verzweifelt und mir fiel es zunehmend schwerer das eiskalte Miststück ihm gegenüber zu spielen. "Und ja, das wollte ich. Aber das ist jetzt nicht mehr wichtig. Das mit uns ist einfach vorbei." erwiderte ich noch. "Gehen wir?" fragte ich Stefan dann, ohne weiter auf Klaus zu achten.

Ich packte Stefan und drückte ihn gegen die Wand. "Du konntest es einfach nicht sein lassen und musstest dich wieder mal in MEINE Angelegenheiten einmischen." zischte ich ihm zu und meine Faust rammte ein großes Loch in die Wand, genau neben seinem Kopf.

Ich konnte niht mal reagieren , als Klaus mich packte und an die Wand pinnte. "Es ist nicht richtig jemanden gegen seinen Willen fest zu halten . Uns schon gar nicht ,wenn du behauptet das du sie liebst." hielt ich ihm vor.

Bisher war Klaus noch einigermaßen ruhig geblieben, doch damit war es jetzt vorbei, als er auf einmal doch handgreiflich wurde. Auch die Wand musste darunter leiden. "KLAUS! Lass ihn in Ruhe! SOFORT!" schrie ich den Hybriden an. Ob es richtig, oder falsch war, jemanden gegen seinen Willen festzuhalten, war Klaus wohl egal. Er würde sowieso das tun, was er tun wollte und ich hatte von Anfang an gewusst, dass es nicht so einfach werden würde, ihn zu verlassen. "Das ist einzig und allein eine Sache zwischen dir und mir!"

"Aber DICH kann ich nicht schlagen Caroline, also MUSS ER dran glauben ." informierte ich sie und zog meine Hand wieder aus dem Loch in der Wand.
Sie wollten oder konnten mich einfach nicht verstehen. Ich war nun mal in einer anderen zeit aufgewachsen und hatte bestimmt viel mehr durchlebt und durchgemacht als sie sich vorstellen konnten. Ich war nicht in der Lage so einfach aus meiner Haut zu schlüpfen und alte Gewohnheiten abzustellen.

Ich war froh das er nicht vor hatte Caroline etwas anzutun, jedenfalls Gewalt mäßig. Aber dafür musste ich wohl dran glauben. Ich versuchte erst gar nicht seine Hände abzuschütteln , denn ich wusste das er viel stärker als ich war. Ich blieb also ganz ruhig und wartete ab , was er als nächstes machen würde.

Dass Klaus bei mir wohl keine Gewalt anwenden würde, beruhigte mich keineswegs. Jedenfalls  nicht, solange er seine Wut stattdessen an Stefan auslassen würde. "Wie bitte? Er MUSS?!" Ich schüttelte nur den Kopf. "Du kannst Stefan nicht für etwas bestrafen, woran er überhaupt keine Schuld trägt!" Langsam näherte ich mich den beiden und legte vorsichtig und etwas zögerlich meine Hand auf Klaus' Schulter. "Lass ihn in Ruhe! Bitte." flüsterte ich.

Ich verkrafte mich , als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte. Warum musste sie das jetzt tun ?
Warum berührte sie mich jetzt ? Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und dann ließ ich meine Hand sinken.
"Du bleibst wo du bist Stefan Salvatore. Wehe du wagst es zu verschwinden." ich musste mir etwas andere ausdenken.

Ich holte tief Luft. Er hatte mich zwar los gelassen , aber ich durfte mich trotzdem nicht bewegen. Er wusste gerade nicht was er machen sollte. So kannte ich ihn nicht . Es war echt interessant was Caroline für einen Einfluss auf ihn hatte.

Überrascht stellte ich fest, dass er Stefan wenigstens schon mal losließ, so wie ich es gewollt hatte. Ehrlich gesagt hätte ich ja nicht damit gerechnet. Hatte meine kleine Berührung ihn etwa dazu gebracht? Hatte ich wirklich so eine Macht über ihn? Und doch reichte mir das nicht. "Klaus, lass ihn gehen." forderte ich ihn auf und ließ meine Hand noch eine Weile auf seiner Schulter liegen, ehe ich sie wegnahm. "Lass uns beide gehen." fügte ich dann noch so leise hinzu, sodass man es kaum hören konnte.

"ER kann gehen. Aber DU nicht." war meine Antwort und ich drehte mich zu ihr um.
Mein Blick lag zärtlich und ein wenig flehentlich auf ihr.

Er wollte mich gehen lassen , aber sie nicht. Ich konnte sie aber nicht einfach hier lassen. Also schüttelte ich meinen Kopf. "Ich gehe nicht, wenn Sie bleiben muss."

Dass Klaus sich wenigstens dazu entschieden hatte, Stefan gehen zu lassen, war in meinen Augen schon mal ein großer Pluspunkt. Aber mich wollte er hier behalten. "Glaubst du wirklich, dass du über mich bestimmen kannst, wie es dir gerade passt? Wenn ich gehen will, dann werde ich gehen!" machte ich Klaus klar, bevor ich mich an meinen besten Freund wandte. "Doch Stefan!  Du wirst gehen, ganz egal, was mit mir passiert! Hast du mich verstanden?" Dass Stefan heil aus dieser Sache rauskommen würde, war mir um einiges wichtiger, als mein eigenes Schicksal.

Sie schickte Stefan weg, was mich schon mal etwas milder stimmte. Wenn ER weg war , dann konnte ich viel besser mit ihr reden. "Du hast gehört Salvatore. Raus hier ." es war besser wenn er auf mich hören würde.

Meine Augen wanderten von Caroline , zu Klaus und dann wieder zu ihr.
"Du kannst mich doch jetzt nicht so einfach weg schicken." sagte ich zu ihr.
Als dann auch noch Klaus meinte das ich verschwinden sollte , da wurde ich zusehends wütender.

Verstand Stefan denn nicht, dass ich einfach nur wollte, dass ihm nichts passierte? Und solange er in Klaus' Nähe war, hatte ich irgendwie die ganze Zeit Angst um ihn. "Stefan, bitte. Wie wäre es, wenn du einfach draußen auf mich wartest? Ich komme gleich nach." sagte ich zu ihm, obwohl ich mir da nicht wirklich sicher sein konnte. "Und du wirst nichts daran ändern können. Also versuche es erst gar nicht! Ich habe meine Entscheidung getroffen!" machte ich Klaus aber dann trotzdem noch ein weiteres Mal klar.

Stefan tat gut daran Carolines Rat anzunehmen, denn würde er nicht in den nächsten Momenten verschwinden würde dann erginge es ihm wirklich schlimm. "RAUS aus meinem Haus Stefan." und ich zeigte auf die Tür.

Ich senkte kurz den Kopf. "Also gut , ich warte dann draußen auf dich. Aber wenn du in 15 Minuten nicht bei mir bist komme ich wieder hinein." und nach diesen Worten verließ ich das Zimmer und bald darauf stand ich draußen vor dem Haus.


Tbc: vor dem Haus

"Keine Sorge, ich werde keine fünf Minuten brauchen." rief ich Stefan noch hinterher und war froh, dass er letztendlich den Raum verließ. Nachdem er dann weg war, wandte ich mich wieder ganz Klaus zu. "Du benimmst dich gerade echt wieder mal vollkommen unmöglich." Ich schüttelte leicht den Kopf. "Aber das ist ja jetzt auch egal. Ich werde sowieso gleich weg sein." Und davon würde ich mich auch nicht abbringen lassen.

"Was ? Ich habe ihn doch gehen lassen und das MIT seinem Kopf auf den Schultern." gab ich zurück und fasste wieder nach ihrer Hand. "Du darfst mich nicht verlassen ." sagte ich leise und versuchte ihren Blick einzufangen. "Ich habe dir meine Liebe gestanden und dir mein Herz geöffnet. Was kann ich denn sonst noch tun ?"

"Aber mich lässt du nicht gehen!" brüllte ich ihn an. "Und wer weiß, was du mit Stefan angestellt hättest, wenn er jetzt nicht verschwunden wäre!" fügte ich dann noch hinzu, ehe er meine Hand nahm. "Ich darf und ich werde! Ganz egal, was du zu mir gesagt oder für mich getan hast! Es gibt nichts, was du noch tun oder sagen kannst. Du kannst mich nur gehen lassen." Mit diesen Worten entzog ich ihm meine Hand und drehte ihm den Rücken zu. Eine kleine Träne kullerte über meine Wange, was ich aber nicht wirklich bemerkte.

"Caroline, warum bekomme ich gerade das seltsame Gefühl, dass du eigentlich gar nicht wirklich gehen willst ?" fragte ich sie und stellte mich ganz dicht hinter sie.

Nun stand er ganz nahe hinter mir und seine Präsenz hinderte mich regelrecht daran noch einen weiteren Schritt zu machen. Ich war wie gelähmt. "Aber ich will gehen! Ich weiß nicht, was du dir gerade wieder einbildest, aber ich werde garantiert nicht hier bleiben!" Ich hatte meine Entscheidung nun mal gefällt und davon würde ich mich jetzt nicht mehr abbringen lassen.

"Willst du nicht. SIE haben es dir eingeredet und DU bist jetzt einfach nur zu stur um das einzugestehen." behauptete ich mit fester Überzeugung. "Ich werde NICHT unser gemeinsames Glück aufgeben , NUR weil DU ein solcher Sturkopf bist."