das Zimmer von Klaus

Wow, er hörte sogar auf mich. Ohne Widerworte ließ er sich von mir zu seinem Bett führen. Seit wann ließ das Alpha-Männchen sich von anderen etwas sagen? Doch ich war froh, dass es keine weitere Diskussion gab. Als ich mich dann abwenden wollte, fasste er nach meiner Hand und tat etwas, was ebenfalls untypisch für ihn war. Er bat mich zu bleiben, er wollte nicht alleine und einsam sein. "Was? Aber...aber...soll ich dir nicht eine kleine Stärkung holen? Einen Blutbeutel? Oder einen Energieriegel, oder sowas?" Ich entzog ihm meine Hand nicht. Stattdessen drückte ich die seine etwas fester.

Ich schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf. "Nein , ich brauche nichts weiter." sagte ich leise und klammerte mich an ihre Hand fest. Dann fiel mein Kopf zu Seite und ich schlief auf der Stelle ein. Es war fast so als wenn jemand mich wie eine Lampe ausgeknipst hätte.

"Aber es würde dir gut tun. Du...." Weiter kam ich nicht mehr. Er klammerte sich noch etwas fester an meine Hand und von einer Sekunde auf die andere war er vollkommen weggetreten. "Klaus?" fragte ich leise. Doch er schien wie auf Knopfdruck eingeschlafen zu sein. Was sollte ich nun tun? Verschwinden, jetzt wo er unaufmerksam war? Oder ich blieb und würde ihm tatsächlich einfach nur irgendeine kleine Stärkung holen für danach, wenn er wieder erwachen würde. Langsam befreite ich meine Hand aus der seinen. Dabei versuchte ich ihn nicht zu wecken.

Ich bemerkte nicht das sie mir meine Hand entzog. Mein Arm rutschte von meiner Brust und blieb neben mir liegen. Mein Atem ging flach , aber regelmäßig.

Ich war erleichtert, dass ich ihm ohne größere Probleme meine Hand entziehen konnte. Dann verließ ich auch schon das Zimmer, um nach unten zu gehen. Ohne ihm eine kleine Stärkung hinzustellen, konnte ich einfach nicht abhauen . Also suchte ich mir unten alles zusammen, was ich brauchte. Ich zauberte einen Blut-Alkohol-Cocktail mit Schirmchen und Strohhalm, welchen ich ihm dann auf seinen Nachttisch stellte. Jetzt war es an der Zeit das Weite zu suchen. So eine Chance wie jetzt bekam ich vielleicht nicht wieder. Noch einen letzten Blick warf ich auf ihn, ehe ich ihn noch zudeckte und dann durch die Tür verschwand. Nichts und niemand hielt mich gerade auf, also konnte ich ohne weitere Hindernisse zu meinen Freunden gelangen. An mögliche Konsequenzen dachte ich augenblicklich nicht.



Tbc: Anwesen der Lockwoods || der Salon des Anwesens

Ich erwachte schlagartig und rang nach Atem. Verwirrt sah ich mich um und es dauerte eine Weile bis ich registrierte das ich mich in meinem Bett befand. Dann sah ich das Glas mit dem Blut und Alkohol Gemisch neben mir auf dem Nachttisch stehen.
"Caroline ?" fragte ich und sah mich um . Sie war verschwunden und voller Wut nahm ich das Glas und warf es gegen die nächste Wand.

Sie hatte meine momentane Schwäche also schamlos ausgenutzt um zu fliehen. Ich steigerte mich in meine Wut , aber auch in eine wirkliche Trauer hinein. Es schmerzte , denn es fühlte sich wie ein weiterer Verrat an.

Dann nahm ich mein Handy und rief bei Caroline an . Sie sollte lieber das gespräch annehmen denn ich würde sie suchen und auch finden. Dann konnte es unangenehm für sie werden.

Es nahm jemand ab , ich wusste nicht ob sie es war , oder einer ihrer kleinen Freunde. Ich sagte meine Botschaft auf und dann wurde das Gespräch beendet. Sollte ich noch ein wenig auf ihre Reaktion warten ? Oder sofort starten ?

Wie lange sollte ich ihr Zeit geben ? Ich wurde nervös und meine Wut steigerte sich ins unermessliche. Bald würde ich hochgehen wie eine Bombe. "Caroline, wie konntest auch DU mir so etwas antun ?" aber es war ja nicht das erste Mal das sie mich verraten hatte. Warum lebte sie noch ? Jeden anderen hätte ich schon längst getötet ?

Sie meldete sich nicht , keine Nachricht , kein Anruf. Sie wollte es nicht anders. Also zog ich mich an und verließ das Haus. Wohin sollte ich zuerst gehen ? Ich entschloß mich ihrer lieben Mutter einen Besuch zu machen.



tbc: vor dem Forbes Haus