das Zimmer von Klaus

"Ich bin im Moment auch irgendwie richtig glücklich." erwiderte ich, ohne mein Lächeln verschwinden zu lassen. Ich war wirklich glücklich, so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Aber durfte ich das überhaupt sein? Immerhin war er derjenige, der mir gerade diese Gefühle des vollkommenen Glücks ermöglichte. Meine Freunde würden mich umbringen, wenn sie wissen würden, in wessen Bett ich mich gerade befand. Vielleicht sollte ich ihnen bald mal davon erzählen. Zwar hatte ich nicht unbedingt Lust darauf, aber irgendwie oder irgendwann würden sie es doch erfahren. Daran würde wohl kein Weg vorbei führen. "Ich finde ich sollte meinen Freunden bald von uns erzählen." flüsterte ich dann, während ich ihm in die Augen blickte und mit meiner Hand sanft über seine nackte Brust strich.

"Oh , sie werden nicht einverstanden sein und keine Willkommen in der Familie Party für mich veranstalten , dass ist schon mal sicher ." grinste ich sie an. Aber es wundert mich schon etwas das sie unsere Beziehung sozusagen offiziell machen wollte. Es wunderte mich und es freute mich gleichzeitig . Denn wenn sie das vor hatte, dann würde sie auch nicht mit dem Gedanken spielen mich bald verlassen zu wollen.

Wieso ich es jetzt auf einmal unbedingt meinen Freunden verraten wollte, war mir nicht so wirklich klar. Wollte ich unsere Beziehung, oder was auch immer das zwischen uns war, nicht erst geheim halten? Aber irgendwann hätten sie es ja doch erfahren. So etwas konnte man nicht ewig verbergen. Das würde niemals funktionieren. "Ja, sie werden nicht gerade begeistert sein. Aber das ist ja auch irgendwie verständlich, wenn man bedenkt, was du ihnen schon alles angetan hast." Ich strich immer noch über seine Brust und seufzte dann. "Aber das ist ja jetzt auch egal. Sie müssen es einfach erfahren, dass ich nun zu dir gehöre und je früher sie es wissen, desto besser ist es."

Wie viel es mir wirklich bedeutete , dass sie mich nicht verbergen wollte , sondern offen legte das wir nun zusammen waren , konnte ich nicht zeigen. Äußerlich lag ich völlig reglos da, doch in meinem Inneren jubelte ich laut. Sie machte mich so glücklich , so viel Glück hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht empfunden.
"Willst du jemanden anrufen , oder sollen wir sie im Grill treffen ?" denn ich wusste nicht, ob ich es riskieren wollte , dass sie ohne mich ein Treffen abhielt.

"Ich denke es wäre besser, sie persönlich zu sehen." erwiderte ich und war dabei leicht abwesend, da ich darüber nachdachte, wie das wohl verlaufen würde. Freuen würden sich meine Freunde bestimmt nicht für mich. Sie würden noch denken, dass Klaus mich manipuliert hätte oder aber dass ich nun komplett den Verstand verloren hätte. "Also wie gesagt, im Grill wäre eine gute Idee." Dass er davon sprach, dass wir beide sie dort treffen könnten, bekam ich natürlich mit. Wollte er mich etwa nicht alleine gehen lassen? "Du willst also wirklich mitkommen?" wollte ich dann noch wissen und sah ihm dabei in die Augen. Ich hätte garantiert nichts dagegen. Wenn er in meiner Nähe wäre, dann würde es mir bestimmt leichter fallen, meinen Freunden von uns zu erzählen.

"Sicher, ich werde dich nicht mit Ihnen allein lassen , da ich genau weiß wie sie schlimmstenfalls reagieren könnten. Ich möchte nicht das dir etwas passiert , doch Cara sie werden höchstwahrscheinlich glauben das ich dich manipuliert habe , oder du auf meine Seite übergelaufen bist und sich gegen sie stellst. Wie werden sie dann handeln ?" ich zog beide Augenbrauen hoch und sah sie mitfühlend an.

So wie es aussah, hatte er mich wohl wirklich nicht sicher bei meinen eigenen Freunden. Irgendwie fand ich es schon ein wenig süß, dass er auf mich aufpassen wollte, aber dennoch konnte ich das auch selbst. "Mir wird nichts passieren. Ich bin kein kleines Mädchen mehr und kann mich auch selbst wehren. Ich brauche keinen Beschützer." sagte ich ernst zu ihm. Aber er hatte ja irgendwie auch recht. Meine Freunde wären ganz und gar nicht begeistert und das war noch untertrieben. Wer wusste schon, was sie machen würden? "Sie werden mich schon nicht sofort umbringen wollen." erwiderte ich noch und schaute ihm noch eine Sekunde lang in die Augen, bevor ich meinen Blick abwandte.

"Aber sie könnten dich gegen deinen Willen mitnehmen und so lange festhalten , bis sie dich so weit haben wie sie wollen. Du bist noch nicht lange ein Vampir und die anderen sind um einiger stärker als du Cara." gab ich weiter zu bedenken.
"Ich werde dich dort nicht allein hingehen lassen." beharrte ich und sah sie mit einem herausfordernden Blick an.

Er schien sich nicht davon abbringen zu lassen mit mir mitzukommen. Aber was hatte ich da auch anderes erwartet? Ich seufzte leise und sah ihn dann wieder an. "Schön, dann kommst du eben mit, obwohl es sinnlos ist. Ich brauche keinen Schutz." Mir war es ehrlich gesagt sogar lieber, wenn er dabei war, auch wenn ich nach wie vor keinen Beschützer brauchte. "Aber nur unter einer Bedingung." Ich blickte ihm ernst in seine Augen. "Du reißt dich zusammen und tust meinen Freunden nichts an, verstanden?" Das würde mir gerade noch fehlen, wenn er sie vor meinen Augen verletzen würde.

"So lange sie DIR nichts tun , werde ich IHNEN auch nichts tun, gut so ?" fragte ich sie und sah sie mit einem ernsten Blick an. Sie hatte wirklich Angst um ihre kleinen Freunde, nun ihr zu liebe würde ich sie so lange zufrieden lassen wie sie mir nicht in die Quere kamen. "Wann willst du es machen?"

"Sie werden mir schon nichts tun und selbst wenn gibt es dir noch lange nicht das Recht dazu ihnen zu schaden." Meine Freunde waren mir einfach wichtig und ich wollte nicht, dass ihnen etwas passierte. Und erst recht wollte ich nicht, dass der Mann, zu dem ich mich nun hingezogen fühlte der Grund dafür wäre, weshalb sie leiden müssten. "Ich denke wir sollten es so schnell wie möglich durchziehen. Ich will irgendwie nicht länger warten."

"Wenn du willst können wir es sofort machen , ich habe nichts weiter vor . Gut außer eventuell Elijah zu erdolchen , aber das kann ich auch noch später tun." ich sah zu augenzwinkernd an. Ich hatte eine solch tiefe Freundschaft , wie sie zwischen diesen Menschen, der Bennett Hexe, den Salvatores und meiner Caroline, noch niemals erlebt , in all den Jahrhunderten nicht . Es war schon etwas besonderes, das musste es ihnen lassen.

Als er Elijah erwähnte, konnte ich nur die Augen verdrehen. "Lass' deinen Bruder doch in Ruhe." sagte ich zu ihm beinahe schon im Befehlston, was mir aber gar nicht auffiel. Doch eigentlich konnte es mir ja egal sein, was er mit seinen Familienmitgliedern machte. An ein Leben im Sarg müssten sich Klaus' Geschwister ja schon gewöhnt haben. "Aber okay, dann machen wir es sofort, dann ist es erledigt." Ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor ich das Bett verließ und meinen nackten Körper nur mit der Bettdecke umhüllte. "Vorher würde ich aber gerne noch duschen und mich frisch machen." sagte ich noch, während ich mich zu ihm umdrehte. Er lag immer noch im Bett und ich hielt die Bettdecke fest umklammert, sodass sie mir nicht noch runterrutschen würde.

"Aber Cara, so schamhaft ? Du solltest wissen , der makellose Anblick deine Körpers , hat sich für alle Zeit, in mein Gedächtnis gebrannt. Also die Decke ist völlig unnötig. " ich grinste sie an. Dann streckte ich mich genüsslich, aber wenn du dich so besser fühlst , bald wird du dieses Schamgefühl ablegen , glaub es mir." dann setzte ich mich auf und ihr zuliebe zog ich mir einen seidenen Hausmantel über , damit sie sich nicht unwohl fühlte.

Mir war es egal, was er da sagte, ich hielt die Bettdecke dennoch weiterhin fest umklammert. Ich würde mich einfach etwas unwohl fühlen, wenn ich vor ihm splitternackt durch sein Zimmer laufen würde. Obwohl es ja eigentlich wirklich lächerlich war, wenn man bedachte, dass wir vorhin gerade miteinander geschlafen hatten und er dadurch genug Zeit gehabt hatte, um meinen Körper zu erkunden und zu beobachten. "Jaja, schon klar." erwiderte ich dann nur leicht genervt darauf, während ich zu ihm sah. Auch er zog sich etwas über, was mir ehrlich gesagt auch lieber so war. "Würde sich der gnädige Herr jetzt mal dazu durchringen mich ins Badezimmer zu führen, oder wie sieht's aus?" fragte ich dann leicht schnippisch und ungeduldig, bevor ich am Boden meine Klamotten zusammensuchte und dabei die ganze Zeit darauf achtete, dass die Bettdecke ja nicht runterrutschen würde.


tbc: Badezimmer

"Wie Madame wünschen." ich verbeugte mich neckisch vor ihr und marschierte an ihr vorbei aus dem Zimmer. Auf dem Flur wandte ich mich nach rechtes und lief den Gang entlang bis fast zum Ende dann öffnete ich eine Tür und betrat das dahinter liegende Badezimmer.
Es war komplett in Weiß gehalten, sogar die Wasserhähne waren weiß.
"So , ich hoffe es genügt deinen Ansprüchen Cara ?"



tbc: das Badezimmer

cf: Fsk 18 Bereich



Ich hatte Caroline allein gelassen , damit sie sich ihrer Morgentoilette widmen konnte. Ich selbst zog mich nun an , einen dunklen Anzug und ein weißes Shirt , dazu passende elegante Slipper. Dann setzte ich mich an einen kleinen Schreibtisch , der in meinem Zimmer stand und las einige Berichte durch , die ich aus aller Welt bekam. Meine Leute fand man überall und in beinahe jeder Stadt und jeder einzelne musst mir Bericht erstatten.

cf: FSK 18 Bereich

Nachdem ich mein Pflegeprogramm endlich beendet, machte ich mich auf den Weg zurück zu Klaus, der in seinem Zimmer war. Ich hatte total lange gebraucht, aber dafür konnte ich mich jetzt auch sehen lassen. Ich hatte mich richtig aufgestylt und trug ein knappes, schwarzes Kleid, das irgendwie ziemlich sexy und gewagt war. Etwas zögerlich betrat ich dann den Raum. Er saß am Schreibtisch und sah ziemlich abwesend aus. Was machte er da? Ich schlich mich an ihn ran, auch wenn er mich bestimmt längst schon bemerkt hatte.

Ich hatte sie schon lange gehört , bevor sie überhaupt den Raum betreten hatte und als sie sich dann an mich heran pirschte musste ich mir ein Schmunzeln verkneifen. "Hallo Cara mein Engel, sind wir mal wieder neugierig ?" fragte ich sie und sah sie über die Schulter hinweg an. Sie stand hinter mir und schien interessiert an dem was ich gerade tat.
Ich legte die Schriftstücke beiseite und klopfte auf meinen Schoß als Zeichen, dass sie sich setzten sollte. "Ich lese mir nur einige Berichte durch . Ziemlich langweiliger Kram , nichts für deine schönen Augen."

Ich trat weiter auf ihn zu und fragte mich immer noch, was er da machte. Das mit dem Anschleichversuch ging schon mal mächtig daneben. Aber es war ja auch irgendwie klar gewesen, dass er meine Anwesenheit schon längst realisiert hatte. Als ich seine Worte hörte, blieb ich stehen, wie ein ertapptes kleines Kind, das beim Stehlen erwischt worden war. "Neugierig? Ich doch nicht." meinte ich nur und verschränkte dann die Arme. Seine Geste mich auf seinen Schoß zu setzen, ignorierte ich vorerst. "Ach, das ist also nichts für mich? Jetzt sei doch nicht so. Du wirst doch wohl keine Geheimnisse vor mir haben." meinte ich mit leicht bissigem Unterton. "Also, was ist das?" fragte ich nun nochmal.

"Ich sage es dir wenn du dich setzt ." stellte ich als Bedingung und sah zu ihr hoch.
Ich konnte mich nie an ihr satt sehen, immer zu wollte ich in ihrer Nähe sein und sie spüren.
Wenn sie nicht bei mir war , dann sehnte ich mich nach ihr und musste wissen das es ihr gut ging , so etwas war mir noch nie passiert und es machte mir eine heiden Angst. Ich hasste es Angst zu haben , denn so etwas war untypisch für mich.

Ich hob eine Augenbraue, als ich seine Worte hörte. "Jetzt stellt unser Oberhybridchen wohl auch noch Forderungen, was?" meinte ich leicht frech und kopfschüttelnd, ohne mich vom Fleck zu rühren. Der Drang, mich einfach auf seinen Schoß zu setzen, war sehr hoch, aber noch hielt ich mich zurück. Das Einzige, was ich machte, war noch einige Schritte auf ihn zuzugehen, beinahe so als ob ich wie magisch von ihm angezogen werden würde.

"Oberhybridchen ?" fragte ich etwas geschockt und wusste nicht , was ich darauf noch sagen sollte. Leicht schüttelte ich den Kopf , denn so wie sie hatte es bisher nur meine Schwester Rebekah gewagt mit mir zu reden und sie hatte dafür mit einigen Jahrzehnten Dauerschlaf in einem Sarg bezahlt.

"Ja, du hast schon richtig gehört, kleines Oberhybridchen. Das bist du ja irgendwie auch." Gut, dass der Ausdruck ihm nicht unbedingt gefiel, war mir klar gewesen, aber das war mir auch egal. Ich würde ihn dennoch so nennen, wie es mir gerade passte. "Also, sagst du mir jetzt endlich, was du da vor mir verbergen willst? Oder soll ich noch mehr passende Bezeichnungen für dich erfinden?" fragte ich, als ich nun direkt neben ihm am Schreibtisch stand und mit meiner Hand bereits nach einem Schriftstück griff, das da rumlag.

"Wer meine liebe Cara , sagt denn das ich es vor dir verbergen will ?" fragte ich sie und sah wie sie nach einem der Dokumente griff. Ich lächelte , aber sie konnte es ja wirklich ruhig wissen ,denn auch wenn sie es ihren Freunden erzählen würde , die wüssten eh nicht warum ich in einem bestimmten Gebiet Grabungen anstellen ließ. Darum reichte ich ihr einfach das Blatt. "Komm ließ es ruhig , nichts schlimmes keine neuen Mordaufträge oder der gleichen."