Der Eingangsbereich

cf: Der Parkplatz


Ich musste vor mich hin schmunzeln , als erst Liz zu Caroline meinte das ich bleiben könnte und dann der Arzt Caroline zurecht wieß. Mit einem leichten Lächeln blieb ich in kleineren Abstand stehen und beobachtete die Szene.

Cf: Parkplatz



Noch immer war ich feuerrot im Gesicht. Ich war wohl echt in einem falschen Film. Trotzdem, meine Mom konnte jegliche Art von Stress jetzt wirklich nicht gebrauchen. Da hatte der Arzt recht. Jener erklärte mir nochmal, dass jetzt die Untersuchungen folgen würden. Dass man meine Mom ins Röntgen schicken würde und dergleichen. Klaus und ich sollten währenddessen warten. Das passte mir nicht ganz. Ich wäre gerne bei meiner Mom geblieben, doch die Schwestern brachten sie bereits in die Untersuchungsräume, während ich den Blick des Arztes einfing und ihn manipulierte, dass er ja dafür sorgen sollte, dass meine Mom wieder fit werden würde. Dann verschwand er ebenso und ich schaute zu Klaus, über welchen ich nur den Kopf schüttelte. "Du bist ja immer noch da." sagte ich wenig begeistert.

"Aber gewiß doch Baby ." erklärte ich ihr recht gut gelaunt. Sollte sie doch sauer sein. ICH war es nicht , denn ich hatte vor nicht ganz einer Stunde mit ihr geschlafen und das war das schönste Erlebnis gewesen das ich seit 1000 Jahren hatte.

Baby? Es wurde ja immer noch schöner und ich hatte das Gefühl noch röter anzulaufen. "Wie kannst du gerade nur so gut gelaunt sein? Das bist du doch sonst nie. Und nenn mich nicht Baby! Nicht in der Öffentlichkeit!" Ansonsten war er ja eher immer für seine miesen, üblen Launen bekannt, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Und während ich sauer auf mich selbst war, weil ich mit ihm geschlafen hatte, anstatt gleich meiner Mom zu helfen, schien seine Laune immer noch besser zu werden.

"Ich bin glücklich und du weißt ganz genau warum." ich grinste sie an.
Das ihr die Anrede nicht gefiel war mir egal ,mir gefiel sie .
"Deine Mom wird schon wieder. Mach dir keine Sorgen."

"Natürlich wird sie wieder. Sie ist stark, sie schafft das. Aber ich hätte sie viel früher retten  müssen." Leise seufzte ich. Klaus grinste immer noch und dass er mal so gute Laune hatte, war echt sowas wie ein weiteres Weltwunder. "Jajajaja, ich weiß." versuchte ich die Sache abzuwinken. Doch so leicht war es nicht. Mir selbst ging es auch kaum mehr aus dem Kopf, was wir getan hatten. Wieso musste er mir nur immer wieder so tief unter die Haut gehen? "Dass dich so ein bisschen halbherziger Sex im Wald dermaßen aufheitert, hätte ich nicht gedacht." Nebenbei fuhr ich mir durch mein Haar und hatte wenige Sekunden später ein Blatt in der Hand. Na toll. Auch das erinnerte an unser heißes Abenteuer. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie ich gerade aussah.

Ein wenig halbherziger Sex? Sie wollte es unbedingt herunterspielen , aber damit kam sie bei mir nicht durch. Ich wusste das es für SIE auch etwas besonderes war. "Hör auf zu lügen Caroline , das steht dir nicht . Du solltest mir gegenüber mal erhlich sein. " fragend und sehr ernst blickte ich ihr in die Augen.

Seine Augen bohrten sich in die meinen und er schien mich zu durchschauen. Er warf mir vor zu lügen und ich musste schlucken. "Was willst du denn hören, Klaus? Dass ich so übermäßig stolz darauf bin, was zwischen uns passiert ist, während meine Mom hätte sterben können? Willst du hören, dass die Welt für mich stehen geblieben ist und dass es das intimste, intensivste und beste erotische Abenteuer meines Lebens war und ich nichts anderes mehr haben will? Dass ich es immer wieder machen würde, dass ich mich unwiderstehlich zu dir und zur Dunkelheit hingezogen fühle und mich jetzt auf der Stelle am liebsten schon wieder direkt in deine Arme werfen will?" flüsterte ich, ohne den Blickkontakt zu lösen.

"DAS ALLES würde mir für den Anfang schon reichen ." antwortete ich ihr. "Aber gut , der Zeitpunkt das gebe ich zu war nicht der Beste. Aber es ist nun mal passiert." erklärte ich ihr. "Doch mindere es nicht herab." bat ich sie.

Gerade war ich echt nichts weiter als ehrlich zu ihm gewesen. Es war wirklich das Intimste und Intensivste, was ich je erlebt hatte, ich fühlte mich auch zu ihm hingezogen und ich würde mich ebenfalls gerne wieder in seine Arme fallen lassen. Doch ich musste mich zusammenreißen. "Es war der unpassendste Zeitpunkt, den es nur geben kann. Ich bin eine miese Tochter!" schimpfte ich mit mir selbst. Ich gab ja nicht mal Klaus richtig die Schuld daran. Ich gab sie mir selbst. Ich hätte vernünftiger sein müssen. "Egal, wie toll es war, ich kann mich gerade nicht so darüber freuen, wie du es tust." Eigentlich sollte man sich überhaupt nicht über sowas freuen, dass man mit Niklaus Mikaelson geschlafen hatte, aber wieso sollte ich es weiter als schlechter darstellen, als es war? Er wusste, dass ich log. Das schien er mir an der Nasenspitze anzusehen.

Ich setzte dann ebenfalls eine leicht betrübte Miene auf.
"OK, ich gebe es ja zu. Der Zeitpunkt war nicht ideal, aber es ist passiert und es war nicht allein DEINE Schuld." ich wollte nicht , dass sie sich jetzt deswegen zerfleischte . "Ich bin der ältere und hätte es verhindern müssen. Aber ich konnte es nicht . " gab ich zu.

Wow. Er gab echt zu, dass der Zeitpunkt schlecht war und dass er es hätte verhindern sollen. Was für ein enormer Schritt. "Ich konnte es auch nicht. Es ging hier um meine Mom, also hätte auch ich diejenige sein müssen, die es verhindern hätte sollen. Aber ich habe dich einfach küssen müssen und dann, naja, du weißt ja, was passiert ist." Mein Verlangen nach ihm war einfach viel zu groß gewesen. Ich hatte es nicht mehr bekämpfen können, denn in der Sekunde, in der meine Lippen die seinen berührt hatten, war alles andere vergessen gewesen. Leider eben auch meine Mom. "Aber du hättest mich nachher auch nicht einfach liegen und schlafen lassen sollen!" warf ich ihm noch vor. "Was sollte das?"

ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen. "Ich wollte dich nicht weiter in Gefahr bringen. Ich meine es war doch klar das ich diese Kerle auch allein schaffen und deine Mom befreien konnte." versuchte ich mein Verhalten zu erklären. "Außerdem wollte ich so eventuell etwas wieder gut machen ."

Konnte es sein, dass ihn meine Frage nervös machte? Doch ich erwartete mir jetzt einfach eine Antwort darauf, denn ich hatte es alles andere als lustig gefunden, dass er mich einfach liegen gelassen hatte anstatt mich aufzuwecken und mir klar zu machen, was Sache war. "Du hättest mich rütteln und schütteln sollen! Du hättest mir ins Gesicht schreien müssen, was mir eigentlich einfällt und was für eine Versagerin ich doch als Tochter bin!" versuchte ich ihm begreifbar zu machen. Dabei spielte es keine Rolle, ob er allein  mit dieser ganzen Entführer-Brut fertig geworden wäre. Natürlich hatten sie für ihn kein Problem dargestellt. Er hatte alle abgeschlachtet. Ohne ihn wäre das Ganze vermutlich anders ausgegangen. "Du musstest nichts gut machen. Es war meine Schuld! So eine wie mich sollte man vierteilen und nicht von Gefahr fernhalten wollen!" zerfleischte ich mich weiter selbst.

"Aber ich liebe dich nun mal Caroline Forbes und dann versuche ich alles um dich aus so etwas heraus zu halten." sie machte sich selbst herunter und ich wusste das alles was ich nun sagte , eh nicht bei ihr ankommen würde. Also ging ich einfach ganz nahe zu ihr und zog sie an meine Brust. "ALLES wird wieder gut ." flüsterte ich ihr zu.

"Deine Gefühle in allen Ehren, Klaus, aber du kannst mich nicht immer aus allem raushalten und das will ich auch gar nicht." flüsterte ich, ehe er mich an sich zog, was ich widerstandslos geschehen ließ. Ich wehrte mich kein bisschen, sondern wollte einfach nur an seine Worte glauben. Würde wirklich alles wieder gut werden? Ich begann auf ihn herab zu weinen. Klar, es war nochmal gut ausgegangen. Gerade noch so, denn meine Mom war in Sicherheit und die Ärzte versorgten sie. Aber meine Schuldgefühle erdrückten mich gerade trotzdem, was dazu führte, dass ich mich einfach an ihn klammern musste und mich fallen und meinen Emotionen freien Lauf ließ.

"Ich kann sie dir nehmen. Deine Schuld , wenn du es willst ." bot ich ihr an.
Würde sie dieses Angebot in betracht ziehen ?
Doch erst mal hielt ich sie in meinen Armen , hier mitten in der Eingangshalle des Krankenhauses.

Beinahe fielen mir nun meine verheulten Augen aus dem Kopf, als ich seine Worte hörte. Er bot mir an, mir meine Schuld zu nehmen. Ich wusste, dass er dazu fähig war. Dazu und noch zu sehr viel mehr. "Nein, Klaus. Das wirst du nicht. Du wirst mich nicht manipulieren. Ich muss mit dieser Schuld leben, auch wenn es mich fertig macht." Es war sein Ernst, aber trotzdem. Immer noch befand ich mich in seinen Armen, doch gerade wollte ich auch nirgendwo anders sein. Außer vielleicht bei meiner Mom, doch solange die Untersuchungen liefen, war ich in Klaus' Armen besser aufgehoben.

Ich nickte "Gut , es ist DEINE Entscheidung . Aber wenn du es dir anders überlegst sag es mir einfach , JA ?" aber wenigstens versuchte sich nicht mehr vor mir zu fliehen , es war eine große Umstellung , doch mir gefiel sie hier in meinen Armen.

Erleichtert atmete ich auf. Er überließ die Entscheidung ganz mir und das wusste ich zu schätzen. Er würde mich nicht einfach gegen meinen Willen manipulieren. Sonst hätte er es schon so oft tun können. Und das nicht nur in diesem Moment und in diesem Fall. "Ich weiß, dass du es vielleicht ausnahmsweise nur gut meinst, aber ich werde meine Entscheidung nicht ändern. Keine Manipulation. Kein Vergessenlassen meiner Schuld und keine sonstigen Tricks." machte ich ihm klar. Dabei kuschelte ich mich regelrecht an ihn, an seine feste Brust und tatsächlich beruhigte ich mich langsam wieder.

Ich strich ihr behutsam über den Rücken. "OK, ich werde daran denken und mich an deinen Wunsch halten Caroline." versicherte ich ihr. Ich fühlte das sie sich langsam entspannte und das hieß sie fühlte sich wohl in meinen Armen. Das freute mich ingemein und ich gab ihr einen Kuss auf den Scheitel.

Für einige Momente schloss ich sogar meine Augen, während ich mich weiterhin in seinen Armen befand. Das tat mir gerade mehr als nur gut. Er war da, was mich gerade insgeheim freute. Auch dass er meine Wünsche respektierte und sich nicht an meinem Gehirn zu schaffen machen würde, rechnete ich ihm gerade sehr hoch an. "Danke." flüsterte ich. Im Wald war er richtig wild und leidenschaftlich gewesen und jetzt war er süß, zärtlich und einfach nur sanft. Seine wütende, mörderische Seite wollte ich mal außer Acht lassen. "In dir steckt so viel mehr, als du andere sehen lassen willst." murmelte ich nach einiger Zeit noch vor mich hin.

Ich nickte leicht. "Aber es ist besser wenn du das für dich behältst . Wir wollen doch meinem guten Ruf nicht schaden ." ich kicherte leise an ihrem Ohr .

Seinen GUTEN Ruf? Eigentlich konnte er nicht schlechter sein. Klaus war bekannt und gefürchtet, dennoch sah ich es gerade nicht soooo dermaßen eng und musste schmunzeln, während er mir leise in mein Ohr kicherte. Er hatte es ja auch nicht so gemeint. "Wer weiß, vielleicht sorge ich ja dafür, dass die ganze Welt weiß, wie facettenreich du bist und dass du eben nicht nur der knallharte Kerl sein kannst, für den dich jeder hält." Dank ihm war ich nun nicht mehr ganz so durch den Wind, wie vorhin. Doch ich schmiegte mich immer noch an ihn und seinen Körper, da es mir einfach gut tat.