die Küche des Appartements

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cf: Schlafzimmer

Ich summte leise vor mich hin, während ich mir einen Kaffee kochte. Mit der vollen Tasse lehnte ich an der Wand und sah aus dem Fenster. Mein Blick schweifte aufmerksam in der Dunkelheit umher und die Tasse leerte sich immer mehr. Eine kurze Bewegung erregte meine Aufmerksamkeit und ich bildete mir ein, das dort jemand gestanden hatte, doch als ich nochmal hinsah, war die Silhouette verschwunden.

Etwas beunruhigt ließ ich meinen Blick nochmals durch die Dunkelheit schweifen, doch da war nichts. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und schob es auf den Albtraum, den ich gehabt hatte. Dennoch, ich wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Merkwürdig.

cf: Schlafzimmer



"Du siehst aus, als ob du einen Geist gesehen hast." merkte ich an , als ich sie dort am Fenster stehen sah. Ich trat hinter sie und schaute ebenfalls hinaus, doch ich konnte niemanden sehen , oder auch nur den Hauch von etwas ungewöhnlichen. "Was hat dich erschreckt ?" fragte ich sie.

Als ich so plötzlich Dantes Stimme hinter mir vernahm, zuckte ich leicht zusammen. "Ach nichts...Ich hatte einen Albtraum, wahrscheinlich hat mir einfach nur meine Fantasie einen Streich gespielt." sagte ich, stellte die Tasse weg und drehte mich zu ihm um. Es war die einzig logische Erklärung, denn da draußen war nichts. Hoffte ich jedenfalls.

Ich legte die Arme um sie und zog sie an meine Brust. "Willst du mir von deinem Traum erzählen , das kann helfen die bösen Geister zu vertreiben." erklärte ich und sah auf sie herunter.

Ich atmete tief durch. "Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen. Mit 13 bin ich von dort weggelaufen und in die Hände von irgendwelchen widerlichen Kerlen gelangt. Chemnitz ist eine Großstadt, sowas ist da also nicht unüblich. Jedenfalls sperrten sie mich in einen kleinen dunklen Raum ohne Fenster, der ein bisschen wie ein Verließ wirkte. Man hat mich erst 18 Stunden später gefunden." erklärte ich und merkte, wie ich bei dieser Erinnerung anfing, zu zittern. Es war das erste Mal gewesen, bei dem ich mit Vampiren in Kontakt gekommen war und der Grund dafür, dass ich Jägerin geworden war, weil ein Jäger mich gefunden hatte.

"Du bist entführt und festgehalten worden? Das muss ja ein schreckliches Erlebnis für ein junges Mädchen gewesen sein. Kein Wunder das du es in deinen Träumen versuchst zu verarbeiten. Kann ich etwas für dich tun?" bei so etwas fühlte man sich immer völlig hilflos, denn viel mehr als zuhören und Verständnis zeigen konnte man in diesen speziellen Fällen nicht.

"Es geht schon. Ich sollte endlich drüber hinweg kommen." meinte ich nur. Da ich ihm nicht gesagt hatte, das ich erst 17 Jahre alt war, konnte er ja auch nicht wissen, dass das Ganze erst vor 4 jahren passiert war. Dennoch dachte ich immer noch voller Verbitterung an diese widerlichen Vampire, die der Grund für mein jetziges Leben waren.

"Das sagt sich so leicht . Man kann nicht sagen wie lange jemand braucht um ein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Aber ich würde dir gerne dabei helfen , wenn du mich lässt."

"Das ist wirklich lieb von dir, aber wie? Das ist etwas, was ich allein durchstehen muss." sagte ich leise und schaute noch einmal nach draußen. Da war sie wieder, die Silhouette, die sich kaum vom Dunkel der Nacht abhob, doch ich bemerkte sie. Automatisch spannte sich mein gesamter Körper an und meine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen bei dem Versuch, in der Dunkelheit mehr zu erkennen.

Ich bemerkte ihre plötzliche Anspannung und folgte dann ihrem Blick. Für ein menschliches Auge kaum zu erkennen, doch für mich gut sichtbar , erkannte ich das sich dort in der Dunkelheit ein Mann verbarg. "Weißt du wer das ist, oder sein könnte?" fragte ich sie und nickte in die Richtung des Mannes.

Als ich die Silhouette erkennen konnte, wich ich sofort vom Fenster zurück bis ans andere Ende der Küche, die Augen schreckgeweitet. "Scheiße wie hat der mich gefunden?!" murmelte ich erschrocken auf Deutsch. Das durfte ja nicht wahrsein. Ich fuhr mit der rechten Hand durch die Haare. "Shit!" fluchte ich nun lauter. Wie konnte das nur sein? Ich hatte ihn doch getötet. Ich hatte ihn umgebracht, da war ich mir sicher! Wieso also stand er jetzt vor meinem Fenster?! Woher wusste er, dass ich hier war? Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf und die Antwort hob sich auf einmal glasklar von dem Wirrwarr in meinem Kopf ab. Dieses ungute Gefühl, dass mich schon seit Monaten beschlichen hatte, war keine Paranoia gewesen... Er hatte mich schon die ganze Zeit verfolgt.

Als sie dann kreidebleich wurde und bis an die Wand zurückwich , sah ich sie völlig verwirrt an. Was war denn hier nun los? Ich sah noch einmal nach draußen , aber der Kerl war verschwunden.Dann ging ich langsam auf sie zu. "Hey Süße, willst du mir nicht mal erklären was der Kerl hier Nachts vor deinem Fenster rumlungert und dich zu Tode erschreckt? ist das ein Ex Lover oder was ?" ich fasste sie sanft an der Schulter an uns sah auf sie herab.

Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen. "So ähnlich. Das Problem ist nur, dass ich dachte er sei tot. Schon seit über einem Jahr. Er war tot, ich hab es selbst gesehen." brachte ich mit zitternder Stimme heraus. Ich rutschte mit dem Rücken an der Wand hinunter auf den Boden, die Beine eng an den Körper angezogen und ließ den Kopf auf die Knie sinken. Das durfte doch alles nicht wahr sein!

Ich kniete mich vor sie und strich ihr etwas hilflos über den Arm. "Kann ich dir etwas zur Beruhigung bringen . Willst du einen Drink oder kann ich etwas anderes für dich tun?" mit einem Ex Freund konnte man doch wohl fertig werden, doch was hatte er getan , das sie so große Angst vor ihm hatte?

Ich hob den Blick und schüttelte den Kopf. Nein, Dante konnte nichts tun, nicht gegen den Typen da unten. John war tot gewesen. Beziehungsweise ein Vampir und ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass ich ihn vor über einem Jahr getötet hatte. Ach, Scheiße... Ich griff nach Dantes Hand und hielt sie krampfhaft fest. "Bleib einfach bei mir, bitte." bat ich ihn mit leiser Stimme.

"Aber siche r, ich bleibe so lange , wie du mich haben willst ." ich lächelte ihr aufmunternd zu und zog sie dann hoch. Komm wir gehen ins Wohnzimmer da können wir es uns etwas gemütlich machen und etwas ablenken." ich nahm sie bei der Hand und ohne ein weiteres Wort zog ich sie mit mir.




tbc: Wohnzimmer

Ich ließ mich von ihm hochziehen, dankbar, dass er bei mir blieb. Bei ihm fühlte ich mich im Moment einfach sicherer. Für mich war es verdammt ungewohnt, mich so hilflos zu fühlen. Ich sagte nur leise "Okay" und ging mit ihm.

tbc: Wohnzimmer

cf: Schlafzimmer



Ich wollte Caronin erst festhalten , als sie plötzlich an mir vorbei lief und diesen Eindringling umarmte. Sie nannte die Einbrecherin Franziska und ich lehnte mich gähnend und etwas amüsiert an den Türrahmen.
"Gehe ich nun schwer in der Annahme das ich hier heute keinen bösen Einbrecher fange und dann nicht mehr gebraucht werde?" unterbrach ich die überschwängliche Begrüßung.

cf: Schlafzimmer

Ich drehte mich zu Dante um. "Das ist meine beste Freundin. Franziska...Dante....Dante...Franziska." stellte ich die beiden einander vor. "Aber wieso benutzt du nicht die Tür, Franzi?" wollte ich dann von ihr wissen. Sie grinste verschmitzt. "Ich bin nicht sehr gut im Schlösser knacken, aber dafür im Klettern." lachte sie.

"Dann will ich das Schlösser knacken nicht erleben , denn wie du da gerade hereingefallen bist , sah wirklich sehr proffessionell aus." ich kicherte leise und sah dann das ich nur in einer Shorts bekleidet vor ihr stand. "Ich werde dann mal besser.... " stammelte ich und machte mich auf ins Schlafzimmer.

tbc: Schlafzimmer

Franzi und ich tauschten einen kurzen Blick, prusteten los und brachen schließlich in schallendes Gelächter aus. "Gott, es ist so schön dich wiederzusehen." Ich umarmte meine Freundin abermals. "Find ich auch. Es gibt Probleme in Deutschland." meinte sie dann und wurde wieder ernster. "Probleme? Was für Probleme?" fragte ich, nun hellhörig geworden. "Es geht um Melanie. Sie... sie ist krank. Die Ärzte geben ihr höchstens ein Jahr." meinte sie bedrückt und ich musste schlucken. "Ein Jahr? Sie wollte doch in drei Monaten heiraten. Scheiße. Weiß man schon, was sie hat?" hakte ich nach. Franzi nickte und formte mit den Lippen das Wort 'Krebs'. Wir hatten uns die ganze Zeit nur in Deutsch unterhalten und es war schön, wieder meine Muttersprache zu sprechen, allerdings war der Grund dafür nicht sonderlich berauschend.

"Caro ich werd jetzt erstmal wieder in mein Motel zurück gehen,okay?" sagte Franzi schließlich. "Ja klar. Geh ruhig. Wir sehen uns." Ich umarmte sie zum Abschied und als sie weg war, ging ich wieder zurück ins Schlafzimmer, wo ich einen schlafenden Dante vorfand.

tbc: Schlafzimmer