Gästezimmer Nr. 2

Erschrocken sah ich sie an und legte meinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an.
"Hey, hey sag so etwas nicht." Tränen brannten in meinen Augen. "Du wirst es schaffen , du bist noch immer DU Elena. " versuchte ich ihr zu erklären.

"Nein, das bin ich nicht. Du weißt, dass die Verwandlung einen verändert und das hat sie auch mit mir getan.", begann ich und rutschte noch ein wenig höher, ehe ich meine Hand auf seine Wange legte. "Die Verwandlung hatte wohl nur den einen positiven Aspekt, dass ich mich dir verbundener denn je fühle."

"Du wirst ein guter Vampir sein Elena, es dauert seine Zeit. Du weißt was für Probleme Stefan und ich hatten und immer noch haben. Aber deine Freundin Caroline , SIE ist ein klasse Vampir , DU kannst das auch schaffen." ich legte meine Hand über ihre , die an meiner Wange ruhte.

"Damon, ich bin nicht Caroline. Sie ist eine wesentlich stärke Persönlichkeit als ich es bin.", machte ich ihm klar, doch zwang mir dennoch ein schwaches Lächeln auf. "Es fällt mir schwer mich nicht selbst zu verlieren, doch gerade jetzt bin wirklich froh darüber dich zu haben."

"Elena , ich liebe Dich . Als Mensch oder Vampir , für mich macht das keinen Unterschied. Das sollst du wissen. ABER wenn du dieses Mittel willst , wenn es dieses Zeug überhaupt gibt , dann werden wir es finden das schwöre ich dir."

"Ich weiß das zu schätzen, Damon, aber für mich macht es einen Unterschied. Ich weiß, dass du das Heilmittel nicht nehmen möchtest, aber wenn ich es tun sollte und wieder menschlich werden würde, dann haben wir vielleicht noch ein paar Jahre. Wenn ich ein Vampir bleibe, dann hätten wir die Ewigkeit.", sagte ich und holte schließlich leise Luft.

"Ich streite ja gar nicht ab , dass wenn Du mich fragen würdest ob du es nehmen sollst oder nicht , dass ich es lieber hätte wenn wir die Ewigkeit zusammen hätten." gestand ich. "Aber es ist DEINE Entscheidung, DEIN Leben und ich nehme das was ich bekommen kann."

Ich hob kurz meine Lippen zu eine Lächeln an und holte anschließend leise Luft. "Diese Entscheidung wäre wohl einfacher zu treffen, wenn ich wüsste, was ich wirklich will.", sagte ich und senkte kurz meinen Blick. "Ich würde vieles dafür geben, wieder ein Mensch werden zu können, aber der Gedanke, dass uns irgendwann mein Alter trennt ist schon geradezu unerträglich."

"Dann bleib bis zum Ende aller Tage bei mir ." antwortete ich leise.
Sie zu verlieren , wäre unerträglich für mich und ich wusste nicht was ich an diesem Tag tun würde.

Ich tastete nach seiner Hand, um dann meine Finger mit den seinen zu verschränken. "Das bliebe ich. Für immer.", erwiderte ich auf seine leisen Worte.

Doch wenn sie wieder ein Mensch wäre , dann bliebe uns nur eine begrenzte Zeit zusammen. Ich würde bis zum letzten tag bei ihr bleiben , egal wie alt sie dann wäre. Ich wusste das unsere Liebe dann nicht so einfach war , aber sie war stark genug .

Ich reckte mich in die Richtung seiner Lippen, um die meinen auf seine zu legen und mich auf seinen Körper zog. "Ich liebe dich, Damon.", wisperte ich ihm zu und platzierte währenddessen meine Hand auf seiner Wange.

"Ich liebe dich so sehr Elena." gab ich zurück und suchte ihren Blick. Ihre Augen zogen mich wie immer magisch an und ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden.

Für den Moment verankerte sich mein Blick in dem seinen, ehe ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegte. Ich wollte wirklich schlafen, doch war gar nicht an Schlaf zu denken.

Mit einer zärtlichkeit die mir wohl so gut wie Niemand zutraute , strich ich ihr über den Kopf und schloss meine Augen.
"Wir sollten jetzt ausruhen , wir brauchen all unsere Kräfte." murmelte ich leise.

Da hatte er wirklich Recht. Morgen würde vermutlich wieder ein anstrengender Tag werden. "Damon? Lässt du mich was schönes Träumen, ich glaube sonst würde ich keine einzige Sekunde ruhigen Schlaf finden."

"Einen besonderen Wunsch ? Was möchtest du träumen Prinzessin ?" fragte ich sie. Ich freute mich das ich ihr helfen konnte , wenigstens bei einem ruhigen Schlaf.

"Lass mich von uns träumen. Das Leben, dass wir hätten haben können, wenn uns all das Unheil nie widerfahren wäre.", antwortete ich und schloss daraufhin bereits meine Augen.

"OK, Prinzessin. Schließ deine Augen und entspanne dich." sagte ich leise und nahm sie sanft in meine Arme. Dann konzentrierte ich mich und bahnte mir einen Weg in ihren Kopf. Ich ersann ein wunderschönes Leben für uns beide . Eine perfekte Familie , ein perfektes Leben, ohne all dem Schmerz , Verlust und all dem übernatürlichen Unheil.

Ich schloss meine Augen und war bereits nach wenigen Minuten eingeschlafen. Damon manipulierte derweil meinen Traum und in meinem Kopf spielte sich das perfekte Leben ab. Während ich schlief, formte sich dann bereits ein Lächeln auf meinen Lippen.

Ich sah uns beide als ein normals Paar auf einer weißen Veranda sitzen und vor uns auf dem Rasen spielten 2 kleine Kinder. Ein Hund tollte um die beiden herum. Was mir in diesem Bild sofort auffiel war das die Sonne schien , ich aber keinen Ring trug. Jedenfalls nicht den dicken Sonnenschutzing. Da war nur ein schmaler Goldreif der meinen Finger zierte, der selbe nur etwas kleiner befand sich an Elenas Hand.

Es war das Leben das ich mir wünschte, jedoch genau wusste, dass ich es niemals haben würde. Damon war und würde immer ein Vampir bleiben, was wohl auch für mich galt. Demnach waren Kinder in unserem Leben eigentlich überhaupt kein Thema.

Es war ein wunderschöner Traum, für uns beide und da ich wach war spürte ich umso mehr den Verlust. Ich sah das unerreichbare vor mir und eine Zukunft die ich dank Katherine niemals hatte haben können. Doch waar es damals meine eigene Entscheidung gewesen. Zwar hatte ich sie schon bald darauf bereut , doch war es für mich zu spät ein normales Leben zu führen.

Trotz des perfekten Traumes, der mir Damon schenkte, schlug ich irgendwann meine Augen auf. Ich spürte noch immer die Wärme die mich umgab und lehnte meinen Kopf noch ein wenig zurück, um Damon ansehen zu können. "Du brauchst nicht länger wach zu bleiben. Du kannst ruhig schlafen."

"Und Du ?" fragte ich sie , als sie mir sagte das ich auch schlafen könnte . Ich wollte sie nicht ihres ruhigen Schlafes berauben nur um selbst zu ruhen. "Es macht mir nichts aus wach zu bleiben." versicherte ich ihr.