der Salon des Anwesens

Die Freude darüber hier zu sein und meinen besten Freund in die Arme schließen zu können, stand mir regelrecht ins Gesicht geschrieben. Beinahe kam es mir so vor, als ob ich eine ganze Ewigkeit weg gewesen wäre. "Naja, ich hab einfach die erstbeste Gelegenheit, in der Klaus unaufmerksam und unvorsichtig war, genutzt und bin geflohen." Dass Klaus einen regelrechten Nervenzusammenbruch erlitten hatte, ließ ich weg. "Und mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Aber was ist mit dir und den anderen? Wie geht's Elena? Und wo ist Tyler?"

"Ehmmm, sie sind alle noch hier. Tyler wollte sich etwas hinlegen er ist oben auf seinem Zimmer . Bonnie, Elena und Damon sind ebenfalls oben. Elena macht sich Sorgen , so wie wir alle es getan haben. Aber es ist ja echt ein Wunder das dir diese Flucht gelungen ist." ich sah sie bewundernt an.

Stefan begann, mich in alles einzuweihen. "Ihr hättet euch nicht sorgen müssen. Ehrlich nicht." Aber da nun mal Klaus der Übeltäter war, machte man sich wohl ganz automatisch Sorgen.  "Ach so schwer war das nicht. Ich hab die Gelegenheit einfach genutzt. Selbst Klaus kann man überlisten." Dennoch plagte mich tief im Inneren das schlechtes Gewissen ihm gegenüber. "Aber hey, jetzt bin ich hier, ich bin frei und so schnell werde ich nicht wieder weggehen." Ich schenkte Stefan ein zuversichtliches Lächeln.

"Er wird kommen und sich rächen wollen . Das läßt er nicht auf sich sitzen Caroline ich hoffe das ist dir klar ." warnte ich sie. Was sollten wir nur machen ?

Ich senkte meinen Blick, ehe ich leicht nickte. "Du hast recht. Klaus ist Klaus. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Ich hätte nicht weglaufen und ihn hintergehen sollen." Ich war sowas von dumm! Dann meldete sich mein Handy und ich schluckte. "Das ist er." murmelte ich vor mich hin, ohne auf seinen Anruf zu reagieren. Meine Flucht war ihm also schon aufgefallen.

Ihr Telefon klingelte und sie sagte das es KLaus sei. Gedacht hatte ich es mir eh schon. "Was willst du jetzt machen ? Du solltest dir anhören was er zu sagen hat. Dann können wir eventuell einige Vorsichtsmaßnahmen treffen."

Auch wenn mir nicht ganz wohl dabei war, hörte ich auf meinen besten Freund und nahm ab. Sofort stellte ich den Lautsprecher an, sodass Stefan mithören konnte und schon in der nächsten Sekunde erreichten Klaus' Worte meine Ohren. Er würde mich wieder holen? Er würde es nicht dulden wenn sich ihm jemand in den Weg stellte? Und alles war meine Schuld? Ich schluckte. Dann beendete ich das Gespräch, ohne irgendetwas zu erwidern. "Ich gehe zurück zu ihm." war dann das Erste, das ich zu Stefan sagte.

Ich riss meine Augen auf und sah sie fassungslos an. "Das ist jetzt nicht dein Ernst Caroline ? Du kannst nicht einfach so wieder zurück gehen. Du hast doch gehört wie wütend er ist . Er wird sich an dir rächen wollen und das kann ich nicht zu lassen Caroline."

Natürlich war Stefan alles andere als begeistert darüber. Er würde niemals wollen, dass ich mich dem Teufel höchstpersönlich auslieferte. "Und ich kann eben nicht zulassen, dass andere dafür büßen müssen. Du hast doch auch gehört, was er gesagt hat. Ich bin selbst schuld. Ich habe ihn so wütend gemacht. Also sollte auch ich diejenige sein, die nun mit den Konsequenzen klar kommen muss." versuchte ich ihm zu erklären.

"Nein , nein , nein. Caroline du bist gerade erst entkommen . Du kannst nicht so einfach wieder zurück gehen. " ich fasste sie an der Schulter. "Was hat er dir angetan ? Warum ist er so versessen darauf dich bei ihm zu haben ?" ich konnte mir Klaus einfach nicht verliebt vorstellen.

Stefan blieb stur und ich konnte einfach nicht sauer auf ihn sein, nur weil er dagegen war, dass ich zu Klaus zurückkehrte. Er meinte es nur gut. "Er hat mir nichts getan. Er hat mich weder gefoltert noch sonst irgendwie verletzt, falls es das ist, was du meinst. Und er..." Ich brach ab. Weshalb Klaus so versessen war, mich bei ihm zu behalten? Sollte ich jetzt sagen, weil er sich leider in mich verliebt hatte, oder das zumindest glaubte? Niemand dachte dass Klaus tatsächlich zu Gefühlen fähig war. Anfangs war ich derselben Meinung gewesen, doch die, die ich jetzt hatte, würde sowieso niemand mit mir teilen. "Ich...ich...weiß es nicht." sagte ich deshalb einfach nur. "Er will es einfach und er kann es nicht ertragen eben nicht das zu bekommen, was er will. Du hast ihn gehört. Er wird kommen und er wird niemanden dulden, der sich ihm in den Weg stellt."

"Das bedeutet aber nicht , dass er auch jetzt so gut mit dir umgehen wird. Er hörte sich sehr wütend an und zwar auf DICH Caroline." rief ich ihr ins Bewußtsein.

Stefan hatte recht. Klaus war wohl kurz davor vor Wut zu platzen. Und diese ganze Wut richtete sich gegen mich. Er war unberechenbar und bloß weil er mich bis jetzt mit Samthandschuhen angefasst hatte, war es eben keine Garantie dafür, dass er es auch weiterhin so handhaben würde. "Ich hätte nicht fliehen dürfen. Ich habe mir das alles selbst eingebrockt. Was soll ich denn deiner Meinung nach machen? Mich verstecken? Und dabei zulassen, dass andere dafür leiden müssen? Das kann ich nicht. Da soll Klaus doch lieber mich bestrafen. Ich habe keine Angst vor ihm."

"DAs solltest du aber ." jetzt schüttelte ich sie durch. "Du kannst mit einem Monster wie Klaus keine Spielchen treiben , ohne dabei verletzt oder getötet zu werden Caroline." versuchte ich sie zu ermahnen. "Verstecken wäre nur die erste Lösung , lange würde es eh nicht gehen, oder willst du so enden wie Katherine ?" wollte ich wissen.

Nun versuchte Stefan mich wachzurütteln und mir vor Augen zu halten, dass Klaus ein Monster war. Erst wollte ich etwas dagegen sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Mein Ex-Freund war nicht immer ein Monster, er trug auch eine gute, menschliche Seite in sich. "Über 500 Jahre lang auf der Flucht zu sein und versuchen zu überleben? Und dabei sogar über Leichen zu gehen?" Da konnte ich mir echt schöneres vorstellen. Doch da war noch etwas anderes, das mich mehr beunruhigte. "Oh mein Gott! Katherine, du weißt, was er ihr alles angetan hat. Er hat ihre gesamte Familie abgeschlachtet. Ich muss meine Mom in Sicherheit bringen und...ich...ich..." Ich war gerade echt total fertig, auch wenn ich versuchte mich einigermaßen zusammenzureißen.

cf: oberer Flur



Am Eingang des Salon blieb ich stehen und sah zu den Beiden. Caroline war wirklich hier. "Caroline !!!" rief ich und rannte auf sie zu.

Caroline hatte Recht , ihre gesamte Familien und all ihre Freunde waren in Gefahr. "Stimmt , aber das wirst NICHT DU machen . Damon kann das erledigen . Er wird deine Mom warnen und erklären war los ist." hielt ich sie zurück. Dann ka Bonnie hereingestürmt.

Während ich darüber nachdachte, wie und wo ich meine Mom in Sicherheit bringen konnte, kam Bonnie herein und stürmte auf mich zu. "Bonnie!" Und schon fiel ich ihr um den Hals. Ich umarmte sie für einige Momente, ehe ich ihr wieder Luft zum Atmen gönnte und zu Stefan schaute. "Damon?" Ich wusste, dass er und meine Mom sowas wie gute Freunde waren und ich ihm diesbezüglich trauen konnte. "Aber ich kann es auch machen! Jede Sekunde zählt! Was ist, wenn Klaus in dieser Sekunde bei ihr ist?" fragte ich etwas hysterisch, ehe ich auch schon versuchte, sie anzurufen. Doch es meldete sich nur die Mailbox.

Caroline umarmte mich doch sie schien sich große Sorgen um ihre Mom zu machen. "Was ist los ? Wie kommst du hier her ?" ich hatte so viele Fragen.

Caroline war jetzt in Panik wegen ihrer Mutter , was ich sehr gut verstehen konnte. Aber sie sollte das doch Damon überlassen , war ich der Meinung und da hörte ich auch schon wie Elena und Damon die Treppe herunter kamen.

"Ich bin geflohen." war meine erste knappe Antwort, die Bonnie erhielt. "Ich habe nicht nachgedacht, ich bin einfach abgehauen und habe ihn wütend gemacht. Und jetzt wird er sich rächen. Ich habe Angst um euch und um meine Mom." erklärte ich weiter, ehe ich es noch einmal bei ihr versuchte. Doch vergebens. "Verdammt! Das ist alles nur meine Schuld!" machte ich mir nun selbst Schuldgefühle. Dann hörte ich Schritte. Elena und Damon waren wohl schon unterwegs.

So einfach hatte die Flucht doch bestimmt nicht sein können. "Was hat er dir angetan ? Hat er dich verletzt ?" ich sah sie von unten bis oben an , so als wenn ich eine Verletzung suchen würde.

Bevor Damon und Elena in den Salon kamen legte ich Caroline meine Hand auf die Schulter. "Sprch mit Damon und er wird deiner Mom helfen. Er bringt sie her und hier können wir auf sie aufpassen." schlug ich vor.

Ich war echt total panisch. Erst Stefan's Hand auf meiner Schulter beruhigte mich einigermaßen. Er war die Stütze, die ich brauchte und die war er schon seit dem Tag meiner Verwandlung gewesen. "Du hast recht. Damon soll das machen." Ich atmete tief durch, ehe mein Blick zu Bonnie glitt. Natürlich nahm auch sie das Schlimmste von Klaus an und musste sofort fragen, ob er mir wehgetan hatte. Dabei musterte sie mich von oben bis unten. Suchte sie etwa nach irgendwelchen Wunden, die er mir zugefügt hatte? "Nein, das hat er nicht. Ich weiß, dass das für euch unvorstellbar ist, aber er hat mir nichts getan, außer dass er mich so gut wie nicht aus den Augen gelassen hat."

cf. Gästezimmer Nr. 2

Ich kam hinunter in den Salon gestürmt, wo ich sogleich Care, Stefan und auch Bonnie erblickte. Caroline schien wirklich mitgenommen zu sein, was mich nach einer Gefangenschaft bei Klaus jedoch überhaupt nicht wunderte. "Bist du okay?", wollte ich dann aber dennoch von ihr wissen.